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Anime und KI – Kontroverse um Studio Ghiblis Stil und die Zukunft der Kunst


Die Diskussion um künstliche Intelligenz in der Anime-Welt hat kürzlich neue Höhen erreicht, als der bekannte Animator Henry Thurlow, der an Serien wie One Piece, Naruto und Pokémon gearbeitet hat, seine Meinung zur Verwendung von KI in der Kunst äußerte. Thurlow, der seit den frühen 2000er Jahren in der Animationsbranche tätig ist, hat sich entschieden gegen den Einsatz von KI ausgesprochen, insbesondere wenn es darum geht, den einzigartigen Stil von Studio Ghibli zu imitieren. Diese Kontroverse hat die Anime-Community in Aufruhr versetzt und die Frage aufgeworfen, wie weit Technologie in der Kunst gehen sollte.

Die Kontroverse um Studio Ghibli und KI

Studio Ghibli, bekannt für seine meisterhaften und emotionalen Filme, steht im Mittelpunkt einer Debatte über die Verwendung von KI, um Kunstwerke zu schaffen, die den Stil des legendären Regisseurs Hayao Miyazaki nachahmen. Diese KI-generierten Bilder und Videos haben in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt, da sie versuchen, den unverwechselbaren Ghibli-Stil zu kopieren. Viele Künstler und Fans sind empört über diese Entwicklung, da sie die Integrität und Originalität der Kunst bedroht.

Henry Thurlow hat sich auf seinen sozialen Medien zu dieser Thematik geäußert und seine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Verwendung von KI in der Kunst nichts weiter als eine Beleidigung für die Originalkünstler sei. Er fragt sich, was die Ersteller solcher KI-Bilder überhaupt erreichen wollen, außer die ursprünglichen Künstler zu verärgern. Thurlow betont, dass es unmöglich sei, mit solchen KI-generierten Inhalten profitable Filme zu machen, und vergleicht es mit Trolling.

Thurlows Standpunkt zur KI in der Kunst

In einem leidenschaftlichen Appell erklärte Thurlow: „Wenn du nicht die Zeit hast, ein großartiger Koch zu werden, verdienst du keinen Michelin-Stern. Wenn du nicht die Zeit hast, ein Schauspieler zu werden, verdienst du keinen Oscar. Und wenn du nicht die Zeit hast, dich der Animation oder Kunst zu widmen, dann halte dich aus meiner Branche heraus.“ Diese Worte spiegeln die Frustration vieler Künstler wider, die ihre Kunst durch harte Arbeit und Hingabe geschaffen haben und sehen, wie KI versucht, diese Prozesse zu automatisieren.

Auch Hayao Miyazaki selbst hat sich in der Vergangenheit kritisch zur KI-Kunst geäußert. In einem Dokumentarfilm von 2019 sagte er, dass diejenigen, die solche Kunstwerke schaffen, keine Ahnung von Schmerz hätten und dass er niemals diese Technologie in seine Arbeit integrieren würde. Miyazaki sieht in der KI-Kunst eine Beleidigung des Lebens selbst.

Anime gegen künstliche Intelligenz

Die Diskussion um KI in der Anime-Industrie hat auch dazu geführt, dass sich Organisationen wie die Nippon Anime and Film Culture Association (NAFCA) zusammengeschlossen haben, um die Rechte der Schöpfer zu schützen. Die NAFCA hat erklärt, dass es schwierig sein wird, in Zukunft faire Einnahmen für die Schöpfer zu sichern, wenn Projekte durch generative KI erstellt werden. Sie betonen, dass es keine gute Mechanik gibt, um Gewinne und Anerkennung mit den Schöpfern der Originalcharaktere zu teilen, wenn KI diese nutzt.

Diese Entwicklungen werfen wichtige Fragen auf: Wie können Künstler in einer Welt bestehen, in der Technologie immer mehr kreative Prozesse übernimmt? Und wie kann die Originalität und Authentizität der Kunst in einer digitalen Ära bewahrt werden? Die Antworten auf diese Fragen sind noch unklar, aber die Diskussionen sind in vollem Gange.

Die Zukunft der Kunst in der digitalen Ära

Die Kontroverse um KI und Anime zeigt, dass die Kunstwelt an einem Scheideweg steht. Während Technologie unbestreitbar neue Möglichkeiten eröffnet, stellt sie auch traditionelle Kunstformen vor Herausforderungen. Künstler wie Henry Thurlow und Hayao Miyazaki setzen sich dafür ein, dass die Kunst ihre menschliche Note behält und nicht durch kalte Algorithmen ersetzt wird.

In einer Zeit, in der KI immer leistungsfähiger wird, bleibt es wichtig, den Wert menschlicher Kreativität zu schätzen und zu schützen. Die Diskussionen um KI und Kunst sind ein Weckruf für die Branche, sich den ethischen Fragen zu stellen, die mit dem technologischen Fortschritt einhergehen. Die Zukunft der Kunst wird davon abhängen, wie wir diese Herausforderungen angehen und welche Rolle wir der Technologie in unserem kreativen Schaffen zugestehen.

Alfred R.

Alfred ist ein großer Fan von Tokyo Ghoul. Manchmal denkt er selbst, er wäre ein Ghoul. Nur um später wieder festzustellen, dass er ja eigentlich von der Schreib-Schreib-Frucht gegessen hat. Aber das ist auch viel besser so, da er immerhin gute Artikel für AnimeUp schreiben kann.

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